Risiko- und Innovations-Management sind zwei wesentliche Elemente der Unternehmensführung. CSR kann dabei positive Unterstützung leisten. Wir stecken mitten in einer Transformation, die mich als Historiker an die Völkerwanderung und an die industrielle Revolution denken lässt. Ja, das klingt groß – und das ist es auch!
Die Welt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel: Auslöser sind Globalisierung und damit einhergehend Klimawandel, Digitalisierung, Kriegs,- Klima- und Wirtschaftsflucht, demografischer Wandel, Ressourcenknappheit, veränderte Arbeits-und Produktionsbedingungen uvm.
Es ist Aufgabe der Gesellschaft mit all ihren Teilnehmern aus Privatpersonen, zivilgesellschaftlichen Gruppen, NGOs, Politik(ern) aber auch und gerade der Wirtschaft, sich dieser Transformation zu stellen. Weltweit findet eine Veränderung der Produktions- und Konsumbedingungen statt, die auch in Mitteleuropa schon deutliche Spuren hinterlassen hat. Bei der Bewältigung dieser Aufgaben leistet CSR einen kaum zu überschätzenden Beitrag. Denn Aufgabe einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung ist es einerseits, ein aktives Risikomanagement zu betreiben, andererseits Innovationen voran zu treiben.
Risikomanagement:
Aufgabe des Risikomanagements ist es, Risiken, die ein Unternehmen bedrohen, frühzeitig zu erkennen und abzuwenden. Zu einem systematisch betriebenen CSR-Engagement gehört auch der Blick über den Tellerrand. Das heißt, dass im Sinne eines Stakeholderdialogs UND eines Issues Managements (Interview mit Dr. Stefan Lütgens) mögliche Risiken in Bezug auf die typischen Handlungsfelder der CSR beobachtet und frühzeitig identifiziert werden. So gelingt es den handelnden Unternehmen ihr Management auszurichten und rechtzeitig auf Herausforderungen reagieren.
Innovation:
Wo wir mit herkömmlichen (konventionellen) Mitteln nicht mehr weiter kommen, benötigt es zwingend eine Veränderung in Form einer Innovation. Nehmen wir die Landwirtschaft als Beispiel, so sehen wir, wie Düngungsvorgänge unser Trinkwasser in Deutschland immer stärker belasten. Durch innovative, nitratarme oder alternative Düngemittel und Düngungsmethoden kann hier direkt vor der Haustür eine Veränderung herbeigeführt werden. Erfindungsreiche Landwirte, Biologen, Chemiker, andere (am besten passt hier der aus der Mode gekommene Begriff „Erfinder“) haben hier schon Bemerkenswertes geleistet.
Dies sind nur zwei kurze Beispiele aus den Bereichen CSR und Risikomanagement bzw. CSR und Innovation. Zu jedem dieser Themen lassen sich dicke Bücher füllen oder mehrtägige Kongresse gestalten.
Ich möchte hier auf zwei Publikationen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hinweisen, die zwar schon etwas älter sind aber keineswegs an Aktualität verloren haben:
- Verantwortung neu denken. Risikomanagement und CSR; BMU (Hg.); Berlin, 2011. Hier herunterladen.
- Innovation durch CSR. Die Zukunft nachhaltig gestalten; BMU (Hg.); Berlin, 2009. Hier herunterladen.
Dieser Artikel ist entstanden, weil ich die beiden Publikationen gerade (wieder) gelesen habe. Erst sollte es für Sie eine Zusammenfassung geben aber die Papiere sind so gut geschrieben und auf den Punkt gebracht, dass ich ihnen empfehle, sich selbst durchzuarbeiten. Nichtsdestotrotz werde ich auch weiterhin über die beiden Themen Risikomanagement und Innovation durch CSR schreiben – bleiben Sie dran.